Reinigung von petroleumhaltigen Kohlenwasserstoffen im Abwasser von Parkplätzen
Abwasser von Parkplätzen weist oft eine Kohlenwasserstoff-(HC)-Konzentration auf, die 50- bis 100-mal höher ist als in Abwasser von Straßen. Dies ist auf das Tropföl von parkenden Fahrzeugen und die Zersetzung der Asphaltoberfläche zurückzuführen.
Das Problem
Koaleszenzabscheider können im Labor eine HC-Konzentration von 5 mg/l erreichen, jedoch nicht in realen Bedingungen, da feine Partikel die Koaleszenznetze schnell blockieren. Tatsächlich sind zur direkten Ableitung des Abwassers Konzentrationen von unter 0,1 mg HC/l erforderlich.
Neues 2-stufiges Verfahren
Um die niedrige HC-Konzentration von 0,1 mg/l zu erreichen, wird ein zweistufiges Verfahren eingesetzt. In der ersten Stufe werden 95 % der feinen Partikel entfernt, um einen störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Dies erfolgt durch ein Batch-Verfahren mit chronologisch getrennten Phasen: Füllung, Mischung, Ruhe und Entleerung.
- Mischphase: Bindung des gelösten HC an feine Partikel
- Ruhephase: Sedimentation der ölsaturierten Partikel und Aufschwimmen des freien Öls
- Ölabscheidung: Ein Ölskimmer entfernt das schwimmende Öl, was in 90 % des Jahres möglich ist, und die Sedimente werden alle fünf Jahre entfernt
- Filtration in der zweiten Stufe: Ein Bodenfilter entfernt verbleibende HC-Verunreinigungen.
Sedimententwässerung in der ersten Stufe
Die zeitliche Verteilung zwischen Füll- und Trocknungsphasen bestimmt den Trockensubstanzanteil im Sediment, wobei Werte von 30 %, 40 % und bis zu 55 % erreicht werden.
HC-Bindungspotenzial in der zweiten Stufe
Obwohl die HC-Konzentration im Zulauf der zweiten Stufe vergleichsweise niedrig ist (40 mg HC/l auf 1,5 mg HC/l), ist ein Bindungspotenzial für die HC-Belastung weiterhin erforderlich. Der chromatographische Effekt während des Batch-Betriebs und die HC-Aufnahme in der Vegetation verdeutlichen die Notwendigkeit einer Bindungsfähigkeit im Bodenfilter.
Skimmer-Betrieb in der ersten Stufe der Abwasserbehandlung
Das Mineralöl, das nicht an Partikel gebunden ist und eine Dichte von weniger als 1 aufweist, wird durch einen Röhrenskimmer von der Wasseroberfläche entfernt und in einen Altöltank extrahiert. Die Wirkung des Skimmers zeigt sich deutlich in der Abwesenheit einer Ölschicht im Pumpensumpf.
Frühere Erfahrungen zeigen, dass der Skimmer 500 l wasserfreies Öl aus dem Becken entfernt, was 35 mg HC pro Liter Abwasser entspricht.
Wartung des Öls
Das vom Ölskimmer entfernte Öl enthält einen hohen Wasseranteil (> 90 %). Um wasserarmes Öl zu gewinnen, sind zwei Trennstufen erforderlich. Der Sammelbehälter des Ölskimmers (erste Trennstufe) führt das Wasser, das sich am Boden ansammelt, zurück in das RRB. Der Altöltank (zweite Trennstufe) besitzt am Boden einen Abflusshahn, um das Wasser monatlich zu entfernen.
Verwendung des Altöls
Dank des hohen Mineralölgehalts eignen sich das Altöl und das Sediment der ersten Stufe zur thermischen Verwertung. Das Sediment der zweiten Stufe (Filtersediment) kann aufgrund der niedrigen Sedimentationsrate (0,85 kg TM/m²*a) und der hohen Mineralisierungsrate (> 80 %) langfristig im Filter abgelagert werden.
Zukünftige Schilfbepflanzung
Trotz der geringen Partikelverunreinigung der Filteroberfläche ist eine Bepflanzung mit Schilf erforderlich, um die hohe Verschlammung durch ölsaturierte Partikel zu bewältigen.
Schnelle Regeneration des Entwässerungssystems
Das Abwasser des Parkplatzes wird in Gräben mit leichtem Gefälle geleitet. Trotz der hohen HC-Belastung zeigten sich nach sechs Monaten der neuen Methode optisch deutlich verbesserte Ergebnisse.